Das Vaterunser ist eines der zentralen und ältesten Gebete der Christen. Es wird auch „Gebet des Herrn“ oder gelegentlich „Jüngergebet“ genannt, weil Jesus selbst es seinen Anhängern als Gebet empfohlen hat. Im Neuen Testament (siehe NT) sind zwei Versionen überliefert. Jene von Mt 6 ist die allgemein bekannte und in der Liturgie gebräuchliche mit ihren sieben Bitten. In Lk 11 fehlen hingegen die Bitten „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ und „sondern erlöse uns von dem Bösen“.
Das Vaterunser gilt als eine sehr knappe Zusammenfassung wichtiger Inhalte des Evangeliums. Es steht in der Mitte der Bergpredigt (Mt 5-7). Die Formel „Und führe uns nicht in Versuchung“ meint übrigens keine aktive Rolle Gottes als Verführer der Menschen, sondern hat die Bitte zum Inhalt, Gott solle die Menschen nicht der Gewalt der Versuchung überlassen.
Das Vaterunser wird in jedem Gottesdienst gesprochen. Der Wortlaut:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.