Ethischer Begriff, der die Fähigkeit des Menschen bezeichnet, unter Berücksichtigung bestimmter Determinanten (Erbanlage, Situation, Sozialität) in eigener Freiheit über sein Tun und Lassen zu entscheiden.
Gegen die Willensfreiheit wird mitunter die Karma-Lehre geltend gemacht (siehe Karma (Buddhismus)) und behauptet, dass aufgrund karmischer Voraussetzungen ein freier Wille nicht möglich und der Wille selbst karmisch bedingt sei. Karma ist jedoch nicht deterministisch und unverrückbar. Zwar sind wir durch karmisch bedingte Faktoren prädisponiert (veranlagt), nicht aber determiniert (festgelegt). Karma ist nicht Schicksal im Sinne einer fatalistischen Interpretation, sondern Anlage und Disposition, demnach immer auch Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Daseins. Gegen die Verneinung des freien Willens lassen sich auch die ethischen Maximen des Buddhismus anführen, die in hohem Maße die eigene Entscheidungsfähigkeit voraussetzen und ohne die alle sittlichen Postulate sinnlos wären.
siehe Freiheit (Buddhismus), siehe Schicksal (Buddhismus), siehe Fatalismus (Buddhismus), siehe Pessimismus (Buddhismus), siehe Determinismus (Buddhismus), siehe Prädestination (Buddhismus)