Im Fehlen einer Gottheit (siehe Gott (Buddhismus)) und einer heiligen Offenbarung fordert der Buddhismus keinen Glauben. Nicht Glaube, sondern die aus eigenem Bemühen gewonnene Einsicht, Erfahrung und Erkenntnis sind ausschlaggebend für die Heilsgewinnung. Dennoch hat der Glaube eine gewisse Bedeutung und auch Berechtigung im Sinne einer vorläufigen und probeweisen (hypothetischen) »Vorwegnahme« auf dem Weg zur Erkenntnisgewinnung, darin bestehend, die Lehre (dharma) auf ihre Evidenz zu überprüfen. So verstandener Glaube versteht sich als eine Art Vertrauensvorschuss, dessen Berechtigung sich im kritischen Umgang mit der Lehre zu erweisen hat und damit der prüfenden Verifikation unterliegt. In diesem Sinne bedeutet (rationaler) Glaube eine innere Zielrichtung und Aufgeschlossenheit gegenüber der Lehre und meint wesentlich Vertrauen in den von Buddha gewiesenen Weg.
siehe Offenbarung (Buddhismus), siehe Überlieferung (Buddhismus), siehe Wahrheit (Buddhismus)