Feindesliebe


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Bereits im Alten Testament ist die Feindesliebe bekannt. Sie wird aber vordringlich auf den Feind innerhalb des eigenen Volkes bezogen (3. Mose 19,18).

Die Feindesliebe ist die schwerste Forderung Jesu an seine Jünger/innen und seine Nachfolgenden. In der Bergpredigt, im Matthäusevangelium Kapitel 5-7, erweitert er das Gebot der Nächstenliebe auch auf die Feinde aus: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ,Liebe deinen Nächsten und hasse deinen Feind. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel“ (Mt 5, 43-44; vgl. Röm 12, 14.17-21).

In dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10, 25-37) wird der Fremde zum Vorbild für den Gläubigen. Der fremdländiche Samariter hilft dem Misshandelten, er hat Mitleid und wird dem Fremden zum Nächsten, während der eigene Priester achtlos vorbeigeht.

Die versöhnliche Haltung gegenüber dem Feind ist Voraussetzung dafür, dass der Mensch bei Gott Vergebung findet: „Wenn ihr nämlich den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird auch euch euer himmlischer Vater vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater euch eure Verfehlungen nicht vergeben“ (Mt 6, 14 f).

Ein Beispiel für Feindesliebe gibt Jesus angesichts seines Todes. Er bittet für die, die ihn gerade umbringen: „Vater vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ (Lk 23, 34).