Pharisäer


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Diese religiös-politische Gruppierung innerhalb des Judentums entstand in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. und ging ursprünglich aus der Richtung der »Frommen« (Chassidim) hervor. Die meisten Pharisäer kamen aus der untern Mittelschicht wie Jesus und waren Bauern, Kaufleute und Handwerker.

Die Bezeichnung »Pharisäer« stammt aus dem Hebräischem und bedeutet, »die Abgesonderten«. Sie hielten streng an Traditionen fest und befolgten sehr genau die Gebote und Gesetze, da sie dachten, dass Gott sie dann reich belohnen würde. So widersetzten sie sich auch allen anderen Kultureinflüssen.

Die Schriftauslegung erfolgte bei ihnen systematisch und methodisch. Zu ihrer peinlich genauen Rechtspflege waren sie außerdem sehr radikal. Das bedeutet, sie pflegten keinen Kontakt zu Leuten, welche die Gesetze nicht befolgten. Auch auf einfache Leute und Sünder, welche die Reinheits- und Sabbatvorschriften nicht so einfach befolgen konnten, sahen sie mit Hochmut herab.

Jesus geriet auf dieses Verhalten hin oft mit ihnen in Streit, obwohl er unter ihnen gute Freunde hatte und auch in religiösen Dingen mit ihnen übereinstimmte. Sie erwarteten mit Ungeduld das Kommen des Reich Gottes.

Quellen:

  • MS Encarta Enzyklopädie 2001 plus, Artikel »Essener«, »Pharisäer«, »Sadduzäer«, »Zeloten«
  • Jörg Sieger: Gruppen, die im Evangelium erwähnt werden http://www.joerg-sieger.de/einleit/nt/01gesch/nt11.htm
  • Bettina Lukaszyk, Ulrich Reh, Elfi Zimmer: Lernzirkel Jesus der Nazarener, Speyer 1999, S. 45-49