Essener


CC-BY  Stephanie Valentin Nachschlagen

Eine eifrige Gruppe von Priestern beschloss, sich 150 v. Chr. von ihrem Religionsführer zu trennen. Sie wurden zu einer ordensähnlichen jüdischen Religionsgemeinschaft, genannt »Essener«. Ihr Leben wurde auf der Grundlage von Gütergemeinschaft (Vereinigung der Güter) organisiert. Sie lebten unter der Führung eines Mannes priesterlicher Abstammung genannt »Lehrer der Gerechtigkeit«.
Sie dachten, dass Gott sie zum Heil bestimmt hat und erwarteten somit den Triumph der »Söhne des Lichts« (sich selbst) und den Untergang der »Söhne der Finsternis« (sündige Juden, Heiden, Römer). Ihr wohl berühmtestes Mitglied war Johannes der Täufer. Über ihn hatte auch Jesus Kontakt zu ihnen. Er lebte aber nicht nach ihrer Art und Weise, sondern ging seine eigenen Wege. Sie weigerten sich einen Tempel zu besuchen und bezeichneten als erste die Sklaverei als Menschenschänderei. Im Gegensatz zu den Pharisäern und den Sadduzäern lehnten sie Gewalt gegen die Römer ab. Sie sehnten sie an einem Leben ohne Fremdenherrschaft. Sie lebten in völliger Abgeschiedenheit in kleinen unabhängigen Gemeinschaft und betrieben Landwirtschaft. Des weiteren lebten sie in konsequenter Disziplin und legten ihren Schwerpunk auf Gebete, Arbeit oder auf Pflege des Gemeindewohls. Zur Zeit Jesu gab es gut 4000 Essener. Eine ihrer Klostergemeinschaften war die von Qumran.

Quellen:

  • MS Encarta Enzyklopädie 2001 plus, Artikel »Essener«, »Pharisäer«, »Sadduzäer«, »Zeloten«
  • Jörg Sieger: Gruppen, die im Evangelium erwähnt werden http://www.joerg-sieger.de/einleit/nt/01gesch/nt11.htm
  • Bettina Lukaszyk, Ulrich Reh, Elfi Zimmer: Lernzirkel Jesus der Nazarener, Speyer 1999, S. 45-49