Subh-i-Azal


CC-BY  Dr. Armin Eschraghi Nachschlagen

arab./pers. »Morgen der Ewigkeit«, Titel des Mirza Yahya.

Subh-i-Azal wurde 1830 in Teheran (Iran/Persien) geboren und war der jüngere Halbbruder von Mirza Husain ’Ali (1817-1892) (siehe Baha Allah). Die beiden Brüder schlossen sich 1844 der im gleichen Jahr vom Bab begründeten Bewegung bzw. Religion des Babismus an. Während seiner Gefangenschaft ernannte der Bab den erst 19-jährigen Mirza Yahya zum Oberhaupt der Babi. Der mit schwachen Führungsqualitäten ausgestattete Subh-i-Azal wurde jedoch während der auf die Hinrichtung des Bab folgenden Pogrome gegen die Babi, aufgrund derer er sich versteckt hielt, schnell bedeutungslos, so dass sein 13 Jahre älterer Halbbruder Mirza Husain ’Ali nun die Belange der Gemeinde in die Hand nahm. Dies führte letztlich zum Bruch zwischen den beiden Brüdern und zu erbitterter Feindschaft zwischen ihren jeweiligen Anhängern.

Subh-i Azal verstarb 1912 in seinem Exil in Famagusta (Zypern). Seine Gemeinschaft wurde nun mehrheitlich Azaliyya genannt. Mirza Yahya hat zahlreiche Schriften verfasst. Dazu gehören das Werk Mutammim-i Bayan (Vervollständigung des Bayan), in dem er das neue Religionsgesetz des Bab zu erweitern und zu ergänzen suchte, sowie Mustaiqiz (Erwachender), eine polemische Schrift gegen Zweifler an seiner Autorität, in der er auch vor unverhüllten Mordaufrufen nicht zurückschreckte. Die Lehren des Babismus gingen jedoch überwiegend in der neuen Lehre des Mirza Husain ’Ali auf, der den Beinamen Baha’ullah (siehe Baha Allah) trug und als Stifterprophet des Baha’itums (siehe Bahai) in die Geschichte einging.