Priesterschrift


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Dieser Strang des Pentateuchs (siehe Pentateuchforschung) hat seinen Namen dadurch erhalten, dass in einem unverhältnismäßig hohen Maße kultische und rituelle Texte eingebaut worden sind. Der Erzählstoff, aus dem die Priesterschrift-Grundschrift besteht, beschränkt sich dagegen meist auf kurze Notizen.

Die Priesterschrift ist während des Babylonischen Exils (586-538 v. Chr.) entstanden (siehe Babylonisches Exil). Deswegen mögen die vielen kultischen Vorschriften auch eine Abgrenzung gegen den Einfluss der babylonischen Religion gewesen sein. Es geht um die Erhaltung der Reinheit und Heiligkeit, desweiteren ist sie als Handlungsweisung für die Zeit nach dem Exil gedacht, wenn man wieder kultische Zeremonien abhalten kann.

Die Priesterschrift wurde anscheinend selbst schon von Redaktoren überarbeitet, bevor sie mit anderen Pentateuchsträngen verwoben wurde. Daher spricht man auch von einer Priesterschrift-Grundschrift. Einer der bekanntesten Teile ist der Schöpfungsbericht Gen 1,1-2 und Gen 1,4a, dazu kommen viele verstreute Verse und Abschnitte – angefangen von den ägyptischen Plagen über Abraham, Isaak, Jakob bis zu Josef. Im Buch Exodus beschäftigt sich die Priesterschrift auch mit Mose. Im Buch Levitikus wird der größte Teil der Priesterschrift zugeordnet.