Maghreb


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Maghreb (arab. Maghrib = »Westen« bzw. »Land des Sonnenuntergangs«). Bezeichnung für die westlichen Staaten Nordafrikas: Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko. In der Antike gehörten die Gebiete bis zum 6./7. Jh. zum Römischen Reich und bildeten – vor allem im Gebiet des heutigen Tunesien und dem östlichen Algerien – einen Schwerpunkt des frühen Christentums (Hippo Regius [Augustinus war hier Bischof], Constantina und Karthago). Ab dem 7. Jh. geriet die Gegend zunehmend unter den Einfluss des Islam und wurde Teil des Omayaden-Kalifats von Córdoba (arab. Kurt?ba). Ab dem 10. Jh. wurde der Maghrib Teil des großen Fâtimiden-Kalifats und geriet 1048 unter die Oberhoheit der ’Abbâsiden. Seit der Mitte des 16. Jh. regierten die (türkischen) Osmânen die Region (mit Ausnahme Marokkos). Ab 1830 erfolgte die europäische Kolonisierung mit der französischen, spanischen und italienischen Besetzung Nordafrikas. Die europäische Herrschaft endete 1962 mit der Entlassung Algeriens in die Unabhängigkeit. Die überwiegende Mehrheit der maghrebinischen Bevölkerung ist muslimisch (Islam sunnitischer Richtung [siehe Sunna]) und es bestehen nur wenige jüdische und christliche Minderheiten.

siehe Maschrek