Bet-El


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Die Ortschaft Bet-El, eine jüdische Siedlung im Westjordanland, liegt etwa 17 km nördlich von Jerusalem und spielte schon in vorisraelitischer Zeit eine bedeutsame Rolle. Den Grund für den Einfluss hat man besonders in der geographischen Lage zu suchen: Bet-El liegt an der Nord-Süd-Verbindung von Sichem nach Jerusalem und dem gebräuchlichsten Weg vom Meer zur Jordansenke. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Stadt nach Jerusalem am zweithäufigsten im AT Erwähnung findet.

Wichtiger als der Ort selbst ist das nahegelegene Heiligtum, wo man in spätisraelitischer Zeit die Gottheit El verehrte (Jer 48,13) und zwar in einem Eichenhain (Gen 35,8). Schon die Patriarchen werden als Verehrer der Gottheit von Bet-El geschildert: Abraham betete ebendort Jahwe an, Jakob salbte einen Stein und änderte zu Ehren der erscheinenden Gottheit El den Ortsnamen auf Bet-El (Gen 28,19).

Auf diese Weise wird deutlich, dass Bet-El für die Kanaaniter wie auch für die später sesshaft werdenden Gruppen ein bedeutsames Heiligtum darstellte. Zeitweilig war das Heiligtum Standort der Bundeslade (siehe auch Lade des Bundes) (Ri 20,27f).