Zehnt


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Abgaben in Höhe von einem Zehntel des Ertrages bzw. Einkommens, meist in Form von Naturalien. Das AT (siehe Altes Testament) bestimmt den Zehnt an Getreide, Most, Öl (Dtn 14,22) und Vieh (Lev 27,30-33) für den Tempel. Er diente für Opfer, bei denen das Abgelieferte vor allem gegessen wurde, teils zum Unterhalt der Leviten und für karitative Zwecke. Das von den Rabbinern ausgedehnte Zehntgebot wurde von Jesus kritisiert (Mt 23,23). Die frühe Kirche kannte keine Zehntpflicht, sondern nur freiwillige Abgaben. Vom 5.-9. Jahrhundert wurde der kirchliche Zehnt eingeführt; bestimmt war er für den Unterhalt des Klerus, karitative Zwecke und den Kirchenbau. Mit Entstehen der bürgerlichen Gesellschaft wurde der Kirchenzehnt abgeschafft, in Frankreich 1789, zuletzt in Italien 1887.