Die religiöse Laienbewegung der Buß- und Armengenossenschaft der Waldenser wurde um 1175 von Petrus Waldus (gestorben vor 1218) in Lyon gestiftet. Ziel der Bewegung war ein Leben in Armut und Askese (Mt 10,1ff). Mittels der Wanderpredigt wurde zur Nachfolge Christi aufgerufen. Anfängliche Duldung durch Papst Alexander III. wich aufgrund des Gegensatzes zum Klerus.
Auf der Synode von Verona 1184 wurden die Waldenser, die sich besonders auch in der Lombardei festgesetzt hatten, von Papst Lucius exkommuniziert. Sie lehnten bis auf Taufe, Abendmahl und Buße alle Sakramente sowie Eid, Kriegsdienst und Fegefeuer ab.
Die lombardischen Waldenser breiteten sich u.a. nach Süddeutschland, Böhmen und Polen aus und wurden von der Inquisition teilweise stark unterdrückt. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes im Jahre 1685 wurden die französischen Waldenser ausgewiesen und wanderten 1699 in größeren Gruppen in Deutschland ein, wo sie nach 1820 den evangelischen Landeskirchen beitraten.
In Italien konnten sich die Waldenser vor allem in unzugänglichen Tälern der Westalpen halten. Erst 1848 wurde ihnen die Gleichberechtigung zugesprochen. Von den heute weltweit rund 100.000 Waldensern lebt ungefähr die Hälfte in Italien. 1979 schlossen sie sich dort mit den Methodisten zu einer gemeinsamen Kirche zusammen. Infolge der Auswanderung gelangten Waldenser u.a. auch nach Nord- und Südamerika.
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