Wahhâbîya (arab. Wahhabiten). Zur hanbalitischen Rechtsschule gehörende ultraorthodoxe, puritanische Sonderrichtung des Islam. Sie ist eine Gründung des Ibn ’Abd al-Wahhâb (1703-1787) und fand unter den Stammesführern der Sa’?dî (Saudi) große Unterstützung. Während des 19. Jh. konnten sich die Wahhâbiten durch die Verbindung mit den Sa’?dî stark verbreiten. 1803 eroberten sie Makka (Mekka), das Zentrum der islamischen Welt, und später Riyâd, die Hauptstadt Saudi-Arabiens. Seither bestimmen die Lehren der Wahhâbiten den Islam in Saudi-Arabien. Die Wahhâbiten lassen nur den Qur’ân (Koran) und die »echte« siehe Sunna (»Überlieferung« des Propheten Muhammad) gelten und lehnen alle späteren Entwicklungen der islamischen Religionsentwicklung ab.