Saum


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Das Fasten im Monat Ramadan zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang nennt man »Saum&#171. Gläubige dürfen weden essen noch trinken in dieser Zeit. Auch Genussmittel wie Tabak, jegliche sexuelle Aktivitäten, böse Gedanken oder Taten, Lügen, Streit und Flüche sind verboten. Zum Fastenbrechen (Iftar) nach Sonnenuntergang wurden früher Datteln und Wasser zu sich genommen, heute dagegen sind üppige Festmahle üblich.Vor der Morgenröte nimmt man eine kleine Mahlzeit (Sahur) zu sich. Von der Fastenpflicht befreit sind Altersschwache, Kranke, menstruierende Frauen, Schwangere und Stillende. Kinder beginnen schrittweise zu fasten (einen halben Tag, einen ganzen Tag, schließlich mehrere Tage), bis sie stark genug sind, um die gesamte Fastenzeit einzuhalten. Reisende und Schwerarbeiter sind vom Fasten ausgenommen, müssen jedoch die versäumten Fasttage nachholen.

Ähnlich der vorösterlichen Zeit im Christentum dient das Fasten der inneren Einkehr. Der Gläubige erinnert sich im Verzicht dankend der Gaben des täglichen Lebens. Der Körper wird dem Geist unterworfen, der Wille des einzelnen und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller gestärkt. Zugleich ist der Ramadan eine Zeit der Güte, der Buße und der Versöhnung. Sie soll genutzt werden, um Frieden zu stiften.

Den heiter-ausgelassenen Abschluss dieses trotz aller Beschwerlichkeiten stets freudig erwarteten Gnadenmonats bildet die »Nacht der Bestimmung« (Lailat al-Qadr) am 27. Tag des Ramadans und das »kleine« Fest des Fastenbrechens (Id al-Fitr), das den Abschluss des Fastenmonats bildet.