Die römische Religion wurde von der Vielzahl der Götter, die jeweils für einen bestimmten Lebensbereich zuständig waren bestimmt. Die drei römischen Hauptgötter und zugleich die obersten Staatsgötter waren Jupiter, Juno und Minerva. Weitere wichtige Götter für die Römer waren Mars, zuständig für Krieg und Ackerbau, Janus, Gott des Tores, des Eingangs und Anfangs, und Vesta, die Göttin des Herdes.
Eine Besonderheit der römischen Religion war die Verehrung von Hausgöttern und privaten Göttern, der Laren, Penaten und des »genius, deren Altäre im Wohnhaus standen. Als Laren bezeichnete man die weiterlebenden Geister verstorbener Familienmitglieder, gute Geister, die die Familie beschützen sollten. Die Penaten waren die Götter der Vorratskammer, die dafür zuständig waren, dass es der Familie gut ging und sie genug zu essen hatten. Der »genius« war ein Personifizierung der Fortpflanzung und der Lebensenergie.
Die Frömmigkeit der Römer war sehr formell und im Unterschied zu den orientalischen Erlösungsreligionen und dem Christentum ganz dem Leben zugewandt. Eine religiöse Handlung, ein Opfer war wie die Erledigung einer Pflicht. Es gab auch keinen Unterschied zwischen der Verpflichtung, sich den Eltern gegenüber zu betragen und der, die Götter den Vorschriften entsprechend zu verehren.
Fast immer ist Religion mit der Auffassung vom Tode und mit dem Totenkult verbunden. Ein konkretes Jenseits, was bei den Griechen als Hades bekannt war, gab es bei den Römern jedoch nicht. Das Grab des Verstorbenen war heilig. Man glaubte, dass die Seele nur nach einer der den Riten entsprechenden Totenfeier mit Totenmahl befreit würde, das heißt eine göttliche Natur annehme.
Neben Opfer, Gebet, Totenkult gibt es als weiteren religiösen Bereich die Weissagung. Vor jeder größeren Unternehmung wurde durch Beobachtung des Vogelfluges von darin ausgebildeten Priestern, den Auguren, darüber befunden, ob der Zeitpunkt günstig war oder nicht. Solche Maßnahmen wurden auch vor wichtigen privaten Ereignissen durchgeführt.
Des weiteren kannte man die Weissagung aus den Eingeweiden von Opfertieren, was die Römer durch die Etrusker, den Vermittlern zwischen Griechen und Römern, kennenlernten. Diese Art von Weissagung wir auch heute noch von vielen Völkern praktiziert. Da dieser Religion jede Innerlichkeit fehlte konnten sich Mysterienkulte, ekstatische Bräuche und Erlösungsreligionen, also auch das Christentum, im 1. Jh. n Chr. ausbreiten und die altrömischen Götter verdrängen.