religionsphilosophischen Schulprojektwochen (RPSW), die in mehreren Bundesländern in Kooperation von Kirchen und Schulen durchgeführt werden. Sie sind ein religionskundliches Angebot, mit dem versucht wird, Religionen als gelebte Praxis für SchülerInnen erfahrbar werden zu lassen. Im Unterschied zum Religionsunterricht setzt das Konzept daher weder eine Religionszugehörigkeit noch eigene Erfahrungen mit Religion voraus.
Die Teilnahme an der RPSW ist für alle SchülerInnen verpflichtend. Es werden verschiedene Weltreligionen durch VertreterInnen der jeweiligen Religionsgemeinschaften vorgestellt. Hinzu treten Exkursionen zu religiösen Orten der jeweiligen Glaubensgemeinschaft, wo ein Einblick in deren religiöses und soziales Leben möglich wird. Hintergrund der „authentischen Begegnungen“ ist die Überlegung, dass es für die Veranstaltenden keinen „neutralen Punkt“ geben kann, von dem aus sie andere Konfessionen und Religionen ebenso wie die eigene Glaubensüberzeugung darstellen könnten. Auch ein „learning about religion“ vollzieht sich sinnvoller Weise in einer Begegnung und im Dialog mit den Religionen selber.
Bei all diesem wird praktiziert, was „Religiöse Kommunikation“ genannt werden kann (vgl. Schluss/Götz-Guerlin 2003). Religion, Glaube, Weltanschauungen wie unreflektierte Meinungen über das, was gut und schlecht ist, werden miteinander ins Gespräch gebracht. Die RPSW wird so zu einer Woche, in der die SchülerInnen die Möglichkeit haben, ihre eigenen Überzeugungen zu schärfen, sie zu prüfen und sich ein Bild vom Denken und Glauben anderer zu machen.
Literatur:
- Was hat Religion mit Erfahrung zu tun? Die Religionsphilosophische Schulwoche als religiöse Kommunikation
Gemeinsam mit Marcus Götz-Guerlin In: Pastoraltheologie 7/2003, S. 274-286.
- Doyé, Katharina/Spenn, Matthias/Zampich, Dirk (Hrsg.): Die Religionsphilosophischen Projektwochen. Comenius-Institut, Münster, 2006