Anscheinend lehrt die Bibel deutlich, dass die meisten Menschen, wenn sie nicht gerettet werden, nach ihrem Tod in die Hölle zur ewigen Verdammnis gehen. Eine Minderheit wird gerettet und in den Himmel gelangen. Ob jemand gerettet wird oder nicht ist also von wichtigster Bedeutung für alle Menschen, die an Himmel und Hölle glauben.
Obwohl einige christliche Glaubensrichtungen einen genauen Weg zur Erlösung für sich bestimmt haben, bietet die Bibel sehr unterschiedliche Ansätze:
Dort ist zu lesen, dass Menschen erlöst und gerettet werden und in den Himmel kommen, wenn
- sie getauft sind
- ihre Sünden bereuen
- Jesus als Herr und Retter vertrauen
- gute Taten tun
- den Kirchenritualen folgen
- bestimmte Verhaltensweisen vermeiden.
Es besteht aber keine Übereinkunft, welche Minimalanforderung aus den sechs Faktoren genügt, um eine Garantie für eine Erlösung zu haben.
Die Lehren unterscheiden sich auch schon in den Schriften des NT. Die synoptischen Evangelien (siehe Synopse) lehren, dass die Erlösung abhängig ist von den Taten. Johannes verlangt für eine Erlösung, dass man Jesus als Sohn Gottes anerkennt.
Paulus lehrt wiederum, dass der Glaube an die Auferstehung zur Erlösung führt. Andere Quellen sehen die Taufe als notwendige Voraussetzung dafür.
Verschiedene Glaubensrichtungen versuchten, aus diesen ungenauen Angaben eine klaren Weg zu beschreiben, in dem sie sich auf einige ausgewählte Texte beziehen und andere, den Texten gegenüber stehende Aussagen einfach ausblenden. Der Streit setzt sich fort in der Debatte, ob die, die niemals die Frohe Botschaft hörten oder hören wollten, trotzdem Erlösung finden oder nicht. Jede Seite zitiert dann die Bibelstellen, die ihrem Glauben entsprechend passend ist. Es gibt ebenso keine Übereinkunft, ob die Erlösung eine ständige ist (einmal gerettet, immer gerettet) oder man sie auch wieder verlieren kann durch ein zukünftiges sündiges Leben.
Manche Stellen der Bibel sagen aus, dass bestimmtes Verhalten Menschen nicht zur Erlösung (nicht in den Himmel) bringt (z.B. Mord, Diebstahl, sexuelle Gewalt gegen Kinder usw.). Aber die Bibel sagt nichts darüber aus, ob jemand, der schon »gerettet« wurde, durch solche Verhaltensweisen seinen Status verliert.
Was glaubten die Frühen Christen
Weil die erste frühchristliche Bewegung nur wenige Jahrzehnte Abstand zu Jesu Tod hatte, glauben manche Theologen, dass der Glauben dieser frühen Christen am ehesten die Botschaft Jesu wiedergibt. Trotzdem gehen die Auffassung über die Erlösung schon seit diesen frühen Jahren hoffnungslos auseinander.
Die Judenchristen:
Diese Gruppe wurde gegründet und geführt durch die Jünger Jesu. Innerhalb des Judentums galten sie als Reformgruppe. Ihrer Ansicht nach erreichte man die Erlösung durch Tempelopfer und der Beachtung der Regeln der Tora, dem Pentateuch, also den Schriften des Alten Testaments.
Gnostische Christen (siehe Gnosis)
Diese Gruppe glaubte, dass Jesus von Gott geschickt wurde mit einem besonderen Wissen zur Rettung der Menschheit. Ohne dieses Wissen, war der Mensch verloren.
Die Christen, die sich auf Paulus bezogen, gründeten eine Bewegung, die sich später zur Katholischen Kirche entwickelte . In den ersten zwei Jahrhunderten legte man Wert auf die Notwendigkeit guter Taten und die Taufe, um die Erlösung, die Vergebung der Sünden und den Himmel zu erlangen.