Reichsapfel


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lateinisch: globus

Bild Der Reichsapfel war eine Kugel mit einem Kreuz darauf und gehörte zu den Symbolen der Herrschaft eines Kaisers, die ihm bei seiner Krönung als sogenannte „Insignien“ überreicht wurden (auch: Reichsinsignien, Reichskleinodien). Später wurde dieses Symbol auch bei Königskrönungen verwandt – also bei Herrschern, die unter der Kaiserwürde stehen.

Seit der Antike wird die Kugel als Zeichen für die Welt genutzt. Die Kugelgestalt der Erde war seit Beginn unserer Zeitrechnung bekannt (auch wenn das heute dem Mittelalter manchmal nicht mehr zugetraut wird). Die Weltkugel wurde auf Darstellungen Göttern oder auch römischen Kaisern in die Hand oder unter den Fuß gelegt, was ihre große Macht darstellen sollte. So gibt es römische Kaiserdarstellungen auf Münzen mit der Weltkugel in der Hand – so z.B. von #Carinus#_blank (ca. 285 n.Chr.) oder auch von #Konstantin dem Großen#_blank (ca. 310) .

Die Kugel mit dem Kreuz darauf ist als christliches Herrschaftssymbol seit dem spätrömischen Reich genutzt worden (Münze des Kaisers Theodosius II ca. 423). Sie soll darauf hinweisen, dass der Kaiser seine Herrschaft im christlichen Sinne ausübt und das der größere Herr über die Welt Gott ist. Auch Karl der Große wurde mit der Kreuzkugel abgebildet. Als Insignie des deutschen Kaiserreiches ist ein „Reichsapfel“ seit dem Jahre 1191 bekannt.

Artikel Reichsapfel in der deutschen und Global Cruciger in der englischen Wikipedia