lateinisch: Wolke, Heiligenschein
Der Nimbus umstrahlte nach antiker Auffassung als überirdischer Glanz (Sonnenscheibe) die Häupter von Göttern, Heroen und Herrschern. Daher übernahm die christliche Kunst den Heiligenschein um den Kopf göttlicher oder heiliger Personen. Etwa seit dem 2. Jh. sind nimbierte Christusdarstellungen auf Sarkophagen bekannt.
In der frühchristlichen Kunst besteht der Nimbus aus zwei parallelen Kreisen. Christus, Gottvater und die Taube des Heiligen Geistes, sowie die auf manchen Darstellungen aus dem Himmel herabreichende Hand Gottes tragen einen sogenannten Kreuznimbus. Er ist durch ein unterteilendes Kreuz ausgezeichnet und symbolisiert zugleich die Einheit der Dreifaltigkeit.
Der den ganzen Körper des auferstehenden Christus umgebende Lichtglanz wird auch Aureole genannt. Hier handelt es sich offensichtlich um eine noch gesteigerte Bedeutung des Nimbus. Die nimbierte Figur wird zur Lichterscheinung. Ist sie mandelförmig, heißt sie Mandorla.
M. Goecke-Seischab, J. Ohlemacher: Kirchen erkunden – Kirchen erschließen. Lahr/Kevelaer 1998