Midian war der Name einer gebirgigen Wüstenlandschaft nordöstlich des Golfs von Aqaba. In Gen 25,2 werden die dort lebenden nomadischen Stammesverbände (siehe Nomaden) als Nachkommen Abrahams und seiner Nebenfaru Kethura bezeichnet. Einiges deutet darauf hin, das die Verehrung Jahwes in dieser Region seinen Ursprung hat (Ex 3,1; Ri 5,4).
Mose war mit einer Midianiterin verheiratet (Ex 2,15-21). In vorstaatlicher Zeit litten die israelitischen Siedler unter den Plünderungen der midianitischen Kamelnomaden und führten Krieg mit ihnen (Ri 6,1-7,1ff; Jes 9,3). Als das Karawanenwesen aufkam, wurden »Midianiter« in Israel gleichbedeutend mit »Händlern«. So treten in der Josefsgeschichte geschäftstüchtige Midianiter auf (Gen 37,28). Jes 60,6 erwähnt die »zahllosen Kamele« der Midianiter und die Luxusgüter (Weihrauch und Gold), die sie transportierten.