Für den deutschen Sprach- und Kulturraum hat die Übersetzung des AT und NT durch Martin Luther herausragende Bedeutung (NT 1522; AT 1534 abgeschlossen). Obwohl es bereits vor Luther deutsche Übersetzungen der Bibel gab, hat keine dieser Übersetzungen – und auch keine spätere Übersetzung – eine vergleichbare Bedeutung erlangen können.
Die Lutherübersetzung ging in der Regel vom griechischen und hebräischen Text aus. In Zweifelsfällen, etwa bei Textverderbnis des hebräischen Textes, hielt man sich an die lateinische Vulgata. In den Apokryphen ist die Textvorlage teilweise ungeklärt. Die Lutherbibel wurde mehrfach revidiert, zuletzt 1984, und ist in der Evangelischen Kirche in Deutschland der im Gottesdienst benutzte Bibeltext. Sie hat eine Sprachgestalt, in der die einprägsame Sprachkraft Luthers und der moderne Sprachgebrauch in ein angemessenes Verhältnis gebracht ist.