lateinisch columbarium: der Taubenschlag
Ein Kolumbarium ist eine Begräbnisstätte in Form einer Halle, eines Gewölbes oder eines Extrabaus, in der Urnen mit der Asche Verstorbener beigesetzt werden.
In der Antike wurden mit »Kolumbarium« die seit etwa 50 vor Christus um Rom und Neapel entstandenen Bestattungsräume bezeichnet, weil sie mit ihren für die Urnen bestimmten Wandnischen an Taubenschläge erinnerten. Diese Kolumbarien waren meist ganz oder teilweise in den Boden eingelassen. Ihre Entstehung fällt zeitlich mit steigenden Bodenpreisen im antiken Rom zusammen. Mit dem Übergang von der Verbrennung zur Erdbestattung im dritten nachchristlichen Jahrhundert wurden die Kolumbarien aufgegeben.
Heutige Kolumbarien sind oft einem Friedhof oder einem Krematorium zur Aufbewahrung der Urnen angegliedert. Außerdem werden nicht mehr benötigte Kirchen als Kolumbarien umgenutzt. So entsteht in der Erfurter Allerheiligenkirche bis 2007 ein Kolumbarium, in dem sich Christen und Nichtchristen bestatten lassen können.
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