Knien


CC-BY  Chrismon Nachschlagen

Beim Gebet die Knie zu beugen, dies gilt heute als eines der Unterscheidungsmerkmale zwischen evangelischen und katholischen Christen. In evangelischen Kirchen befinden sich, anders als in katholischen, in den Bankreihen in aller Regel keine Kniebänke. Nach jüdischer Tradition stehen die Menschen häufiger beim Gebet, als dass sie knien, denn das Stehen ist ein uralter Ausdruck der Ehrfurcht. Das Stehen beim Gebet galt auch den Christen als Symbol für die Auferstehung, es wurde für die Sonntage und das Osterfest durch das Konzil von Nikaia (325) sogar ausdrücklich angeordnet. Das Knien war demgegenüber Zeichen für Schuldbewusstsein und Bußgesinnung (Buße) und auch Ausdruck der Anbetung Gottes. Dass die Reformation den Brauch des Kniens weitgehend abgeschafft hat, hat auch damit zu tun: Während Katholiken durch diese Körperhaltung ihren Glauben an die Gegenwart Gottes im geweihten Brot und Wein ausdrücken, beziehen Protestanten die Präsenz Gottes im Abendmahl stärker auf die ganze Gemeinde.

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