Kerzen tragen zur Festlichkeit bei und sind, wie z. B. die bei Marien- und Heiligendarstellungen brennenden Kerzen, ein Zeichen der Zuneigung und Verehrung, sowie ein Hinweis auf den Segen, der von Gott ausgeht. Mindestens zwei Kerzen brennen während des Gottesdienstes auf oder beim Altar. In vielen Kirchen steht auch ein Opferkerzenständer, wo die Menschen mit einer Kerze vor Gott ihre Anliegen, ihr Gebet und ihren Dank zum Ausdruck bringen können.
Licht vertreibt die Dunkelheit, schenkt Orientierung, Wärme, Geborgenheit und spendet Leben. Das natürliche Licht einer Kerze vermittelt dies eindrücklicher als künstliche Beleuchtung und hat daher einen hohen Stellenwert. Gerade bei besonderen, aus dem Alltag herausragenden Ereignissen (z. B. Geburtstagsfeier) greifen wir auf »natürliche Lichtquellen« zurück. Auch im religiösen und kirchlichen Bereich spielen Kerzen bei den Höhepunkten des Kirchenjahres (z. B. als Osterkerze, als Kerzen am Adventskranz und Weihnachtsbaum) eine zentrale Rolle. Auch bei den wichtigen Ereignissen im Leben des Christen (z. B. als Taufkerze, Erstkommunion, Braut-, Sterbe- und Grabkerze) trifft das zu.
Kerzen sind ein Symbol für Christus, der sich selbst als das »Licht der Welt« bezeichnet und die Dunkelheit des Todes durch seine Auferstehung überwunden hat. Sie sind ein Zeichen der Hoffnung, der Freude und des Lebens. Indem die Kerzen brennen und dabei ihr Wachs verzehren, sollen sie an die sich verschenkende Liebe Gottes erinnern.