Juden hießen einst die Angehörigen des Stammes Juda, eines der 12 Stämme des Volkes Israel (siehe Volk Israel). Später wurden alle Angehörigen dieses Volkes Juden genannt. Nach ihrer hebräischen Sprache, mit der sie zur Sprachgruppe der Semiten gehören, werden sie auch als Hebräer bezeichnet.
Die Juden bekennen sich zu der auf Moses zurückgehenden mosaischen Religion. Im Alten Testament (siehe AT), das den Juden als Gottes Wort gilt, sind die religiösen Gesetze und die frühere Geschichte des Volkes Israel überliefert. Um 500 n.Chr. entstand ein weiteres religiöses Gesetzbuch der Talmud. Der Untergang ihres Staates, die Bedrückung durch die Römer und wirtschaftliche Not bewog den größten Teil der Juden, in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung ihre Heimat Palästina zu verlassen und sich nach allen Richtungen zu zerstreuen. Dieser geschichtliche Vorgang wird Diaspora (griech. = Zerstreuung) genannt.