Gnosis


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Gnosis heißt »Erkenntnis« oder »Wissen« und ist eine religiös-philosophische Bewegung des 2. u. 3. Jahrhunderts. Gnosis existiert nicht selbstständig, es hängt sich an andere Religionen an. Die Gnosis wurde bekämpft, weil sie sich als Geheimwissen über das Göttliche verstand.
Die Gnostiker lehnten die Gleichsetzung des Gottes des AT (siehe Altes Testament) mit dem Gott des NT (siehe Neues Testament) ab und entwickelten eine eigene Interpretation des Wirkens Jesu.
Sie verfassten Apokryphen, wie z.B. das Thomasevangelium und das Marienevangelium, mit denen sie belegen wollten, dass Christus der göttliche Geist in dem Menschen Jesus lebte. Er sei nicht am Kreuz gestorben, sondern in die göttliche Sphäre aufgestiegen, aus der er ursprünglich gekommen sei.
Der Dualismus der Gnostiker ist ein ganz radikaler. Gut und schön stehen gegen böse und finster, demnach gibt es für den Gnostiker auch eine gute und eine böse Welt, die voneinander getrennt sind.

siehe Gnostizismus