Fasching

Die Bezeichnungen für das närrische Treiben sind regional verschieden. Im Rheinland heißt es Karneval, in anderen Gegenden Fastnacht oder Fasching (siehe Zahl 11). Ähnlich variabel sind die Wortableitungen, die auf die 40-tägige christliche Fastenzeit vor dem Osterfest hinweisen. Das Wort Fastnacht ist seit dem zwölften Jahrhundert im Mittelhochdeutschen bekannt. Die Bezeichnung Karneval entstammt vermutlich dem italienischen »carne vale«, was etwa »Fleisch lebe wohl« bedeutet. Umstritten ist, ob die Feiern neben religiösen Bezügen auch in germanisch-heidnischen Riten, den Fruchtbarkeitskulten und der Wintervertreibung ihre Wurzeln haben. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörten Gastmähler, Trinkgelage, Reiterspiele und Tanz zu den Bräuchen der »Fünften Jahreszeit«. Die Art der Festlichkeiten hat sich seitdem kaum verändert: Mit Tanz, Spiel, Umzügen und Verkleidungen (siehe Fasching (Tiere)) wird in den Tagen vor der Fastenzeit die bestehende Ordnung außer Kraft gesetzt und im Narrengewand gespottet. Ein Höhepunkte der närrischen Zeit sind der Donnerstag vor Aschermittwoch, die Weiberfastnacht, sowie der Rosenmontag und der Veilchendienstag, an dem die Faschingszeit mitunter feierlich und tränenreich zu Grabe getragen wird.

kathweb.de/lexikon