Deismus


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Deismus (von lat. Deus, Gott) ist die Bezeichnung der Lehre über einen Gott, der die Welt geschaffen hat, aber danach ein von der Welt getrenntes Dasein führt und im Gegensatz zum Theismus nicht mehr in das Weltgeschehen eingreift.
Diese rationale Religionsphilosophie hatte ihre Blütezeit in der Aufklärung, im 17. und 18. Jahrhundert (besonders in England und Frankreich). Die Vertreter dieser religiösen und philosophischen Weltanschauung (z. B. E. Herbert, John Toland, Charles Blount, Voltaire, Maximilian Robespierre und Jean Jacques Roussaeu), dessen Grundlage der Sensualismus von John Locke verbunden mit dem Weltbild Isaak Newtons ist, bemühten sich Religion und Autonomie der Vernunft zu vereinbaren.
Der Gottesgedanke wird abstrahiert und von anthropomorphischen Vorstellungen befreit, so dass ein unpersönliches (räumlich und zeitlich in Ferne gerücktes) Urprinzip (Gott = Weltbaumeister, »Urmacher«) ergibt. Dieser Gott, der die Welt wie eine großartige Maschine in ihrer Harmonie und Finalität geschaffen hat, nimmt nun weder durch Wunder noch durch Offenbarung Einfluss auf die Geschichte.
Die Vertreter der sogenannten »Vernunftreligion« wandten sich gegen die übernatürlichen oder irrationalen Elementen in der jüdischen und christlichen Tradition.
Sie übten rationalistische Kritik an der Kirche und den Wundergeschichten der Bibel, an Fanatismus und Intoleranz.
Bezeichnet werden die Deisten auch noch als Freidenker (weil sie gegen die Autorität der Kirche frei zu denken wagen) oder Naturalisten.
David Humes beendete den englischen Deismus (1757) in dem Religion von der Wissenschaft getrennt wurde und nur noch als Glaube möglich ist. Der Deismus bildet ebenfalls die Grundlage für die Freimaurerei.