Das von den Opfertieren bei ihrer Schlachtung gewonnene Blut wird auch über die Menschen, die Angehörigen des Bundesvolkes, und über die bei kultischen Handlungen verwendeten Geräte gesprengt (Ex 29,21 und öfter; dazu Hebr 9,22). Wenn Blut Leben bedeutet und ist, bedarf es dieser reinigenden vom Tod erweckenden Kraft eben gerade dann, wenn einer sein Leben (rechtlich und soziologisch) verwirkt hat. Die Besprengung überträgt diese reinigende und neubelebende Kraft.
Für das NT bleibt eine solche Reinigung unwirksam. Erst durch das Blut Christi und die Besprengung mit diesem Blut bringt Herzensreinigung und die eigentliche und bleibende Lebensgemeinschaft mit Gott. Das Blut Christi floss aus dem Herzen Jesu und damit über die ganze Erde und wird derart zum Quellgrund der Kirche (so sieht es jedenfalls das Johannesevangelium). Dieses Blut wird im Taufwasser zum Grund und Quell der Wiedergeburt (Hebr 10,22, 1.Petr 1,2). Das Blut Christi wird sogar mehr als nur besprengt, das Blut wird zum Trank (Joh 6,54).