Alevismus


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Der Alevismus ist eine islamische Glaubensrichtung. Im Gegensatz zum Sunnismus und zum Schiismus mit ihren strengen, unverrückbaren Regeln und Geboten lässt der Alevismus verschiedene Wege des Menschen zu Gott zu. Nach alevitischer Auffassung kann man Gott auf sieben verschiedene Arten anbeten:

  • indem man einem religiösen Lehrer folgt
  • indem man den Eid Gottes ablegt und Gottes Weg einschlägt
  • indem man sich streng an das islamische Gesetz hält
  • indem man sich eng an den mystischen Pfad hält
  • indem man über Erkenntnis verfügt
  • indem man ein festes Wissen besitzt
  • indem man eine einwandfreie Moral besitzt

Damit aber kann der Alevismus auch andere Religionen oder Weltanschauungen neben sich akzeptieren. Die religiöse und kulturelle Toleranz ist damit praktisch ein religiöses Gebot geworden. So zeigt der Alevismus, dass man auch unter Beachtung der eigenen Religion die anderen Religionen und Kulturen achten und schätzen kann.

Die Aleviten glauben, dass der heutige Koran verfälscht ist und insbesondere die Passagen über en Imam Ali, Demokratie und bäuerliche Sozialsysteme entfernt wurden. Aus diesem Grunde ist für sie der heutige Koran nicht das authentische Wort Gottes. Daher berufen sich Aleviten auch verstärkt auf überlieferte Aussagen des Imam Ali.

Eine eigentliche Missionierung wie bei Christen oder Sunniten und Schiiten kennt der Alevismus nicht. Dennoch kann jeder Mensch Alevit werden.

Da der Alevismus sich aus mehreren Wurzeln nährt, z.B. Altes Testament, Neues Testament, Koran, Schiitentum, ist allein schon hierdurch eine Verbindung zwischen Alevismus und Christentum gegeben. Viele der von dem bekanntesten Aleviten Haci Bektasch Veli aufgeführten menschlichen Tugenden könnten auch aus der Bergpredigt stammen.

Da die Aleviten im Regelfall in Europa weniger Probleme mit der Integration haben, hier zudem Religionsfreiheit besteht, könnte es gelingen, über Europa zu einer alevitischen Rückbesinnung auch bei jungen Aleviten zu kommen.