Abd-ru-shin, eigentlich Oskar Ernst Bernhardt (1875-1941), ist der Begründer der Gralsbewegung. Er wurde als Sohn eines Gerberei- und Gasthausbesitzers in Bischofswerda (Sachsen) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann machte er sich in Dresden als Kaufmann selbständig und heiratet 1897 dort. Seine Neigungen gehörten aber der Schriftstellerei, er schrieb mehrere Reisebeschreibungen, Romane und Bühnenwerke, die aber literarisch eher unbedeutend waren. Sein beruflicher Erfolg als Kaufmann ermöglichte ihm aber eine ausgedehnte Reisetätigkeit.
1914 wurde er während einer Weltreise in England interniert. Während dieser Internierung wandte er sich philosophischen und religiösen Fragen zu. Als er 1919 entlassen wurde, ließ er sich in Bayern nieder und gab eine Zeitschrift Gralsblätter heraus, über welche er Anhänger für seine Ideen fand. 1926 erschien in dem Münchner Verlag »Der Ruf« sein umfangreiches Werk »Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft von Abd-ru-shin«. Diesem folgten die »Nachklänge zur Gralsbotschaft«, dann 1929 »Die zehn Gebote Gottes und das Vaterunser«.
1928 hatte Bernhardt auf dem Vomperberg bei Schwaz in Tirol ein Grundstück erworben und war dorthin übergesiedelt. Eine Reihe seiner Anhänger zog ihm nach, so dass dort eine neue Siedlung entstand, die zum religiösen Zentrum der Gralsbewegung (siehe Gral) wurde.
religio.de