Die Abbasiden waren islamische Herrscher zwischen 750 und 1258. Sie bildeten die zweite Dynastie von Kalifen des Islam und lösten die Omajaden ab.
Der Name »Abbasiden« geht auf Mohammeds Onkel Abbas zurück. Dessen Nachfahre Abu Abbas beendete die Herrschaft des letzten Omajadenherrschers und nahm den Titel eines Kalifen an. Er stützte sich dabei vor allem auf Muslime im Irak und in Persien. Der zweite abbasidische Kalif Al-Mansur ließ 762 Bagdad als Hauptstadt erbauen. Unter Kalif Harun ar-Raschid (786–809) kam es zum Austausch von Botschaftern mit dem Frankenreich von Karl dem Großen.
Zur Zeit der Abbasiden wurden viele Handschriften der antiken Kultur ins Arabische übersetzt und so der Nachwelt erhalten. Außerdem blühte die städtische Kultur auf, aber auf dem Lande war die Lage der Bauern oft trostlos, da sie durch hohe Steuern ausgebeutet wurden.
Mit der Zeit schwand allerdings die Macht der Kalifen dahin und die persischen oder türkischen Befehlshaber ihrer Söldnerheere gewannen an Einfluss. Im Jahre 1258 griffen dann die Mongolen aus Zentralasien Bagdad an und zerstörten die Stadt. Das war das Ende des Abbasidenreiches.
Ein Prinz der Familie konnte jedoch nach Ägypten fliehen. Hier wurde er von den ägyptischen Herrschern wieder zum Kalifen ausgerufen, weil denen sein angesehener Titel gerade recht kam. Diese letzten abbasidischen Kalifen hatten jedoch keinerlei Macht mehr und waren Werkzeuge der Herrscher des Landes. So wurde auch der letzte Abbasidenkalif in die Türkei verschleppt, als die Osmanen Ägypten einnahmen. Hier ging dann der Titel des Kalifen auf den jeweiligen Herrscher des osmanischen Reiches (siehe Osmanisches Reich) über.