Wein


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Der Wein spielt im Kultus vieler Religionen eine wichtige und auch liturgische Rolle (siehe Liturgie) beim Gottesdienst. Er wurde seit Urzeiten als gottgefällige Opfergabe verwendet sowie als Medium verstanden, mit Gott oder den Göttern in mystische Verbindung zu treten. Durch Weingenuss und die dadurch erreichte Ekstase gerät man in eine nähere Verbindung zu der Gottheit. Bei vielen Völkern gibt es sogar Weingötter, zum Beispiel den Bacchus bei den Römern und den Dionysos bei den Griechen.

Als Ersatz für Blut wird Wein oft beim Opfer gespendet oder beim Abschluss eines Bundes und beim Begehen besonderer Handlungen getrunken. Er gilt als götter- und menschenerfreuendes (Ri 9,13) und beseligendes Getränk, das auch in der messianischen Zeit getrunken wird (Gen 49,12; Mk 14,25). Teilweise wird der Weingenuss auf Grund seiner schädlichen Wirkungen auch streng verboten (Lev 10,8-9) (von manchen Religionen sogar abgelehnt (siehe Islam).

Der Weinstock ist in der jüdischen Kunst der Spätantike Symbol des jüdischen Volkes, in der christlichen Kunst Symbol Christi (Joh 15,1-11). Ein zentraler Glaubenspunkt der Christen ist außerdem die Umwandlung von Brot und Wein in Christi Fleisch und Blut im Rahmen der Eucharistie. Die Bereitung von Messwein war deshalb von Anfang an unverzichtbar für die Ausübung der Messe und eine maßgebliche Motivation für den Weinanbau.