Die Böhmische Brüder entstanden Mitte des 15. Jh. als eine gegen die Verweltlichung der Kirche gewandte religiöse Gemeinschaft im süddöstlichen Böhmen. Sie stellten die Gebote der Bibel (siehe Dekalog), besonders die der Bergpredigt, stark heraus, verweigerten Kriegs- und Staatsdienst sowie den Eid und erfuhren anfangs und nach 1620 Verfolgung.
Die Böhmische Brüder bildeten eine von der Kirche unabhängige Gemeinschaft, die sich erst nach Luthers Tod der Reformation zuwandte. Im 16. Jh. kam es zu einer starken Verbreitung unter der tschechischen Bevölkerung und später zur Auswanderung im Zusammenhang mit der Gegenreformation. Eine Gruppe siedelte sich im späteren Herrnhut (siehe Herrnhuter Brüdergemeine) an.
Erste Auskunft Religion, Benno-Verlag