Deutsche Christen


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Die »Deutschen Christen« waren eine evangelische Bewegung in der Zeit des Nationalsozialismus, die das Christentum mit den Ansichten des Nationalsozialismus verbinden wollte. Sie wurde von Hitler und seinen Anhängern stark unterstützt. Da sie das »Führerprinzip« in die Kirche übernehmen wollten, Christen jüdischer Abstammung aus der Kirche ausschlossen und das AT in Frage stellten, handelte es sich bei den Deutschen Christen nur noch bedingt um eine christliche Gruppierung.

Am 27. September 1933 wählte die »Nationalsynode« den Königsberger Wehrkreispfarrer Ludwig Müller zum Reichsbischof, nachdem dieser bereits am 6. September 1933 preußischer Landesbischof geworden war. Müllers Wahl bedeutete die Machtübernahme der Glaubensbewegung Deutsche Christen (DC) in den meisten evangelischen Landeskirchen Deutschlands.

Die DC hatten mit Unterstützung der NSDAP zuvor die Kirchenwahlen im Juli 1933 mit großer Mehrheit gewonnen. Reichsbischof Müller, der sich durch Eitelkeit und Inkompetenz auszeichnete und dessen Titel spöttisch »Reibi« abgekürzt wurde, verlor schon bald an Einfluss, da ihm Hitler die Protektion entzog. Er starb im Juli 1945 in Berlin.

Gegen eine nationalsozialistische deutsche Kirche, wie sie den Deutschen Christen vorschwebte, wandte sich die evangelische Bekennende Kirche, die Jesus Christus als den einzigen Herrn der Kirche bekannte (siehe Barmer Theologische Erklärung).

www.chrismon.de, Erste Auskunft Religion, Benno-Verlag