Nach den Evangelien von Markus und Johannes wird Jesus von Johannes dem Täufer (siehe Johannes der Täufer) im Jordan getauft.
Der Jordan ist der größte ganzjährig wasserführende Fluss Palästinas; schiffbar war er aber nie. Er entsteht durch die Vereinigung von drei Flüssen am Fuß des Hermongebirges, die sich vor allem aus Schmelzwasser speisen.
Nach dem Durchqueren des ehemals sumpfigen Hule-Beckens fließt der Jordan zunächst in den See Genezarethund dann gemächlich weitere 100 km (Luftlinie) durch die Bet-Schean-Ebene und die judäische Wüste bis in das Tote Meer (siehe Totes Meer). Von Osten fließen ihm bald nach Verlassen des Sees der Jarmuk und etwa 40 Kilometer vor der Mündung der Jabbok zu.
Der Name »Jordan« ist wohl entweder aus dem semitischen Wort für »herabkommen« oder aus einem Verb mit der Bedeutung pflügen, herrschen, fließen entstanden. In Jos 3,1ff – 4 wird die Durchquerung des Jordan zum Einzug Israels in das Gelobte Land beschrieben, der Jordan also als Landesgrenze betrachtet (siehe Num 34,12). Andererseits wird von der Ansiedlung von zweieinhalb Stämmen im Ostjordanland berichtet (siehe Num 34,13-15).