Der Mensch spricht gern in Bildern und verwendet (zwecks besserer Einprägung und Wirkung) zur Darstellung und Verdeutlichung von Vorstellungen und Gedanken häufig Bilder, die der Natur und dem Alltagsleben entnommen sind. Solche Bilder sind besonders vonnöten bei übersinnlichen und übernatürlichen Wahrheiten (z.B. Gleichnisse Jesu).
Vor allem hebräischem Denken und Reden ist die bildhafte Sprache gelegen und angemessen, damit wird die Sprache lebendig und plastisch, für die spätere Erklärung der Texte aber auch oft schwierig und rätselhaft. Gerade das Bild aber spiegelt auch oft mythische Vorstellungen wider und kann nicht der Anthropomorphismen (in denen Gott und sein Tun »vermenschlicht« wird) entbehren: Gott wird z.B. auf dem Thron sitzend beschrieben. Gottes Offenbarung muss sich ja notwendig der menschlichen Sprache in all ihren Ausdrucksmöglichkeiten bedienen und Gott kann sich nur enthüllen in den Abbildern und Wiederspiegelungen seines Wesens. In den prophetischen Visionen tritt dies besonders deutlich zutage, in ihnen begegnen wir einer Art Schaubilder. Sie sind aber gattungsmäßig eine andere Art von Bildersprache, gerade sie ist für uns meist fremdartig und schwer zu entziffern.
Aus dem allgemeinen Rahmen fallen auch die Bildworte des Johannesevangeliums heraus, in denen sich Jesus mit natürlichen Dingen und Wirklichkeiten gleichsetzt (Brot des Lebens, Licht der Welt, wahrer Weinstock) und zugleich absetzt.