Eine sichtbare oder auch als Statue greifbare Darstellung Gottes. Da Gott unsichtbarer Geist ist, kann man nur eine menschliche Vorstellung von Gott abbilden, aber mit dem Zweck, diesen Gott »näher« zu haben, um ihn »ansprechen« zu können. Dieses Bedürfnis hatten die Menschen des Heidentums zu allen Zeiten. Bestrebungen gab und gibt es auch bei den Juden und den Christen.
Für das alttestamentliche Bundesvolk aber war sein Gott unnahbar und wer sein Bild sehen wollte, musste sterben. Es ist möglich, dass das Goldene Kalb (Ex 32,4-8; 1.Kön 12,28) nicht ein Götzenbild, sondern Versinnlichung Jahwes war. Auch die eherne (bronzene oder kupferne) Schlange in Num 21,9 könnte auf den Leben und Heilung schaffenden Jahwe hinweisen. Dass man im späteren Judentum überhaupt mit dem Bilderverbot großzügiger umging, zeigen uns Ausgrabungen und Fresken aus der Synagoge von Kafarnaum. In ganz anderer Weise wird aber der Mensch selbst von der Bibel als Bild Gottes gesehen (Gen 1,26). Nach dem Zeugnis des NT ist aber vor allem Jesus Christus, der geliebte Sohn, das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Kor 1,15; Hebr 1,3). Seinem Bild, weil Vorbild, soll sich der Jünger (der Christ) angleichen und so das anfängliche Ebenbild Gottes in noch vollkommenerer Form verwirklichen (Eph 4,24). Der zweite Petrusbrief spricht sogar vom »Anteil an göttlicher Natur« 2.Petr 1,4