Bereits die Braut stand rechtlich der Ehefrau gleich, obwohl sie noch nicht bei ihrem Bräutigam, sondern in der Wohnung des Vaters wohnte. Nach Dtn 22,23-27 galt die Untreue der Braut als Ehebruch. Die Bibel erwähnt Braut und Bräutigam, deren Hochzeit zu den Höhepunkten des gesellschaftlichen Lebens gehört (Joh 2,9) und eine eigene Form der Lyrik hervorgebracht hat (Hld 4,8-12). Dieses gilt auch im übertragenen Sinn. So werden das von Gott auserwählte Volk Israel (Jes 49,18) und die Kirche (Offb 22,17) mit der Braut verglichen. Umgekehrt kann auch die göttliche Weisheit, nach der der Fromme verlangt, mit der Braut verglichen werden (Weish 8,2).
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