Tat-Folge-Zusammenhang im NT


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Im NT erhält das Schema des Tat-Folge-Zusammenhangs aus dem AT eine wichtige Neuorientierung.

  • 1. wird eine Radikalisierung deutlich: die gesamte gegenwärtige Welt, so wie man sie vorfindet, wird als übergreifender negativer Tat-Folge-Zusammenhang gesehen, der nur durch ein Eingreifen Gottes überwunden werden kann; der Rückschluss vom Unheil, das einen einzelnen betrifft, auf dessen individuelle Schuld wird von Jesus verwehrt; wichtig ist solches Unheil als Symptom des negativen Tat-Folge-Zusammenhangs und deshalb als Anlass zur Umkehr aller (Lk 13,4f); auch die Wunder Jesu sind vorausweisende Zeichen einer neuen, heilen Welt; die Frage nach dem Zusammenhang von Schuld und Schicksal eines Menschen ist gegenstandslos geworden: Krankheit und Unheil haben nur noch ihren Sinn darin, dass sich an ihnen die Übermacht des hereinbrechenden Heils zeigen kann (Joh 9,3).
  • 2. findet sich eine christologische Neuorientierung: sie geht von der Einsicht aus, dass der neue, endzeitliche Tat-Folge-Zusammenhang entscheidend bestimmt ist durch Jesus, der stellvertretend für die sündigen Menschen die Unheilsmächte niedergerungen und Versöhnung mit Gott bewirkt hat (Gal 3,13 f; 2.Kor 5,19). In 1.Röm 5, 12-21 stellt Paulus den ersten Menschen Adam mit dem von ihm verursachten negativen Tat-Folge-Zusammenhang den »letzten« Menschen Christus samt der von ihm verursachten Heilsphäre gegenüber – zwei Geschehenszusammenhänge, die sich über den Menschen auf Natur und Geschichte auswirken und in der gegenwärtigen Weltzeit noch nebeneinander existieren. Durch den Anschluss an Christus hat der Mensch die Chance, in die Heilsphäre zu gelangen; dies geschieht durch die Taufe. Die Teilhabe an diesem Tat-Folge-Zusammenhang beschreibt Paulus häufig als »Sein in Christus&#171 (z.B. 2.Kor 5,17).