Thesenanschlag


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In einer These formuliert man kurz und genau seine Überzeugung. Zur Zeit von Martin Luther war es üblich, dass sich die Gelehrten mit Thesen auseinandersetzten und zuweilen auch darüber stritten. Vorab wurden diese Thesen veröffentlicht und auf diese Weise anderen zugänglich gemacht. Da es noch keine Zeitung gab, hat man die Thesen entweder verschickt oder an Stellen angeschlagen, an der viele Menschen vorbeikamen.

Schon vor dem 31. Oktober 1517 hatte sich Martin Luther in zahlreichen Predigten gegen den Ablasshandel ausgesprochen. In 95 Thesen, die als Grundlage für eine Disputation zu diesem Thema dienen sollten, legte er schließlich seine Meinung dar. Das er diese Thesen am 31.Oktober 1517 mit lauten Hammerschlägen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben soll, ist unter Wissenschaftlern umstritten. In jedem Fall verschickte Luther zu dieser Zeit sein Diskussionspapier an mehrere geistliche Würdenträger im deutschen Reich und löste damit eine heftige Debatte aus.

Luthers Thesenanschlag gilt als Initialzündung der Reformation, der 31. Oktober wird in den evangelischen Kirchen als Reformationstag mit Gottesdiensten und besonderen Veranstaltungen begangen.

Die Thesen Luthers können heute auch im Internet nachgelesen werden.