Im Hinduismus sind Kühe heilig, man darf ihnen weder etwas zuleide tun, noch sie töten. Die heilige Kuh ist für den gläubigen Hindu ein Symbol des Lebens. Nach hinduistischen Vorstellungen besitzt jedes Lebewesen eine unsterbliche Seele, die nach dem Tod des Körpers in einen anderen Menschen- oder Tierleib wandert. (siehe Wiedergeburt) Daher ist es dem Hindu verboten, einen Menschen oder ein Tier zu töten. Der Schutz der Kuh hat eine jahrtausendelange Tradition. Dies hatte jedoch nicht immer religiöse Gründe. Das Rind war als Wirtschaftsfaktor von lebenswichtiger Bedeutung. Nutzen brachte es in seiner Eigenschaft als Milchlieferant, wegen des Dungs (der als Brenn- und Baumaterial, als Ersatz und zur Schonung des geringen Baumbestandes, sowie zur Feldverbesserung eingesetzt wurde) und als Zug- oder Lasttier. Um diese Existenzreserve vor allem auch in Zeiten der Not, der Dürre und Überschwemmung zu erhalten, untersagten in früherer Zeit die buddhistischen und hinduistischen Lehrer das kurzsichtige Abschlachten der Tiere durch entsprechende Gebote, gestützt durch religiöse Legenden, Sagen und Mythen über die Kühe.