englisch All Hallows Eve: Vorabend von Allerheiligen
Als »Halloween« wird die Feier des Vorabends von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November bezeichnet. Das Fest hat irische Wurzeln. Im 18. Jahrhundert brachten irische Einwanderer den Brauch nach Amerika und von dort kam er schließlich zu uns.
In Irland wurde schon im fünften Jahrhundert vor Christus in dieser Nacht des Übergang vom Sommer in die winterliche Zeit gefeiert wurde. In dieser Zeit des Übergangs glaubten die Kelten auch die Gesetze von Raum und Zeit seien außer Kraft gesetzt, und die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits seien in dieser Nacht durchlässig. Deshalb konnten auch die Toten in dieser Nacht ins Leben zurückkehren.
Mit Feuern und Opfern suchten die Menschen die Götter gnädig zu stimmen; mit erschreckenden Fratzen und Masken wollten die Menschen vermutlich die Toten und Geister erschrecken und abwehren (so die eine Theorie) oder aber umgekehrt: sie wollten jene Wiederkehrer begrüßen und beruhigen, indem sie ihnen mit Skeletten und Totenköpfen eine »vertraute Umgebung« anboten und ihnen so die Rückkehr ins Leben erleichterten (so eine zweite Theorie).
Der spezielle Brauch, Masken aus von Innen mit Kerzen beleuchteten Kürbissen zu fertigen, soll sich angeblich einem Iren namens Jack verdanken, der den Teufel so lange mit Tricks reinlegte und täuschte, bis er zur Strafe dazu verdammt wurde, mit einem ausgehöhlten Kürbis durch alle Ewigkeiten geistern zu müssen, um Leute zu erschrecken. Dieser Brauch, an Halloween erleuchtete Kürbismasken – den Jack O«Lantern – herumzulaufen, ist aber auch – unabhängig von Halloween – im Rheinland und in der Eifel seit Jahrhunderten regional verwurzelt gewesen, was u. U. jetzt zur schnelleren Annahme des Halloweenfestes in dieser Region beigetragen haben mag.
Untersuchungen haben ergeben, dass Halloween in jenen Gegenden hohe Akzeptanz findet, die auch Karnevalshochburgen sind, während Faschingsmuffel sich auch nicht für den Mummenschanz am Beginn der kalten Jahreszeiten erwärmen können. Vorreiter in Deutschland ist das Rheinland.
Der inzwischen ebenfalls mit Halloween fest verbundene Brauch, dass Kinder umherziehen und von Leuten Leckereien erbitten, bzw. durch die Drohung »Trick or Treat« (Süßigkeit oder einen Streich) erpressen, geht auf einen christlichen Brauch des 9. Jahrhunderts zurück, als Gläubige in der Nacht zum Allerseelenfest (2. November) umher zogen, um sich »Seelenkuchen« zu erbetteln (Brot und Johannisbeeren).
In Deutschland tritt der Reformationstag, der an diesem Tag gefeiert werden sollte, immer mehr in den Hintergrund zugunsten von Halloween. Unter Kindern ist der Reformationstag kaum noch bekannt.