Jerusalemer Tempel


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Der Tempel in Jerusalem war für die Juden von großer religiöser Bedeutung. Sie betrachteten ihn als Offenbarungsstätte, er symbolisierte die Präsenz Gottes. Die Juden glaubten, man sei Gott im Tempel besonders nah. So entstand der Tempelkult mit seinen religiösen Riten – denn nur wer wirklich rein sei, körperlich wie geistlich, könne Gott im Tempel wirklich nah sein (Reinheit).
Die Juden verbanden aber auch wirtschaftliche Interessen, wie Geldhandel, mit dem Tempel. Für die Unterschicht sicherte er durch Almosen und Opfergaben den Lebensunterhalt. Die Mittelschicht, vor allem Viehzüchter, Zimmerleute etc., fand hier Arbeit. Der Priesteradel sicherte sich durch Spenden und Steuern seine Einnahmen (Soziale Schichten zur Zeit Jesu).
Jesus stand dieser Beziehung der Juden zum Tempel kritisch gegenüber, wie die Geschichte der Tempelreinigung (Mt 20,12 ff.) zeigt. Er wollte den Tempel ausschließlich als Haus Gottes und nicht als eine Art Wochenmarkt verstanden wissen. So heilte er hier Kranke und trieb die Händler hinaus. Mit diesem Verhalten zeigte Jesus, was für ihn die Prioritäten des Gottesdienstes waren. Dadurch machte sich Jesus vor allem beim Priesteradel und der römischen Oberschicht unbeliebt, weil diese ihren Lebensstandart sichern und mögliche Unruhen verhindern wollten. Damit provozierte er deren Vorgehen gegen sich selbst.