Weihnachten (Polen)


CC-BY  Mario Reinhardt Nachschlagen

BildIn Polen gibt es die ältesten Weihnachtstraditionen, da das Weihnachtsfest dort das wichtigste Fest im ganzen Jahr ist. In der Adventszeit beginnen die Vorbereitungen auf den Heiligen Abend. Es werden Plätzchen gebacken, Weihnachtsgedichte gelernt und Weihnachtslieder gesungen. In der Adventszeit ist es auch wichtig zu fasten und Gutes zu tun, denn das bringt eine gute Stimmung in der Familie und bereitet Vorfreude auf das Fest.

Am Heiligen Abend holt man sich dann einen großen, schönen Tannenbaum. Es ist schon ein kleines Fest, wenn sich die ganze Familie an die Arbeit macht, um den Baum mit schönen Glaskugeln, Sternen, Lametta und anderem Weihnachtsschmuck zu schmücken. Dabei geht es immer fröhlich und munter zu. Den ganzen Tag über wird gefastet, damit man das Festmahl am Abend um so mehr genießen kann. Am späten Nachmittag wird dann der Tisch festlich gedeckt. Neben jeden Teller legt man ein kleines Heubündel, das an die Geburtsstätte des Jesuskindes erinnern soll. Außerdem werden auch noch ein Stuhl und ein Gedeck am Tisch frei gelassen, um somit symbolisch an die zu denken, die kein Zuhause haben. Später wird dann das Essen zubereitet. Zu dieser Zeit kommen dann Freunde und Verwandte, um mit der Familie zu feiern. Doch es darf erst mit dem Schlemmen begonnen werden, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist.

Das gesamte Essen besteht aus sehr kalorienarmen Speisen, wie Rote-Bete-Suppe oder Maultaschen gefüllt mit Pilzen und Sauerkraut. Außerdem gibt es niemals Fleisch, sondern immer nur Fisch. Während des Essens wird das Weihnachtsevangelium verlesen und anschließend teilt man zusammen die Weihnachtsoblate, das ist eine große eckige Backoblate, meist mit einem aufgeprägten Bild verziert. Dieses Teilen ist eine Geste für die Liebe und Versöhnung innerhalb der Familie und steht dafür, dass die Familie das Leben miteinander teilen will.

Nach dem reichhaltigen Essen kommt der Weihnachtsmann und verteilt die Geschenke. Währenddessen werden die geübten Lieder gesungen und die Gedichte vorgetragen. Um 24.00 Uhr gehen alle in die Kirche und danken Gott für dieses schöne Fest. Am zweiten Weihnachtstag besuchen die Polen ihre übrigen Verwandten und verbringen sehr viel Zeit damit, gemütlich am Tisch zu sitzen, zu essen und zu trinken. Denn wer zur Weihnachtszeit eine Speise oder ein Getränk zurückweist, beleidigt damit den Gastgeber und das wird als sehr unhöflich aufgefasst.

hoppsala.de