Weihnachten (Niederlande)


CC-BY  Mario Reinhardt Nachschlagen

BildViele Menschen denken, dass in den Niederlanden Weihnachten doch gar nicht anders gefeiert werden würde als bei uns, da wir ja schließlich Nachbarn sind. Doch der Unterschied zu uns ist recht groß, denn an Weihnachten geht man nur in die Kirche und es gibt ein Festmahl, doch es gibt keine Geschenke und auch sonst ist das Weihnachtsfest nicht sehr wichtig, denn dafür wird in Holland Nikolaus groß gefeiert.

Der Nikolaus heißt in den Niederlanden »Sinterklaas«. Er ist nicht nur der Geschenkebringer für die Kinder, sondern auch der Schutzpatron der Seefahrer. Am letzten Novemberwochenende besucht der »Sinterklaas« die Hafenstädte mit einem Schiff. Stolz reitet er auf seinem weißen Pferd mit seinem Knecht, dem »Zwarten Piet«, an Land, bekleidet mit dem roten Bischofsmantel und der Bischofsmütze. Wenn die Glocken läuten und er durch die Menge reitet, wird er von Groß und Klein bejubelt und ihm zu Ehren werden Lieder gesungen.

Am Tag seiner Ankunft ist jedes Kind in den Niederlanden aufgeregt – ein Stiefel wird aufgestellt mit einem kleinen Wunschzettel drin, damit »Sinterklaas« auch ja keinen Wunsch vergisst. Und auch an sein Pferd wird gedacht – ein Eimer Wasser, eine Mohrrübe und etwas Heu wird bereitgestellt, damit sich das Pferd nach den langen Ritten wieder stärken kann. Denn es wird gemunkelt, dass der »Sinterklaas« und der »Zwarte Piet« nachts von Dach zu Dach reiten und kleine Geschenke durch den Schornstein werfen.

Am 5. Dezember bekommen die Kinder ihre Geschenke und freuen sich, dass »Sinterklaas« an alle Wünsche gedacht hat und das sich das Pferd an den kleinen Aufmerksamkeiten erfreut hat, denn alles ist verspeist worden. Abends wird dann mit der Familie ein zünftiges Fest gefeiert. Zu jedem Geschenk gehört ein lustiges Nikolausgedicht, in dem jedes Familienmitglied verulkt wird. Und alle Gedichte sind vom »Sinterklaas« höchstpersönlich unterschrieben. Und wenn der »Sinterklaas« wieder aus dem Land gezogen ist, gibt es überall Tannenbäume zu kaufen, die dann von den Familien schön geschmückt werden.

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