Seele (Buddhismus)


CC-BY  Francesco Ficicchia Nachschlagen

Nach buddhistischer Auffassung besteht der Mensch nicht als »Selbst«, »Ich« oder »Individuum«, sondern als Zusammensetzung von physischen und psychischen Daseinskonstituenten (skandhâh). In ihnen lässt sich kein »Selbst« finden (siehe Anatman (Buddhismus), da die im Menschen (siehe Mensch (Buddhismus)) wirksamen körperlichen und geistigen Faktoren veränderliche und damit unbeständige Zustände darstellen. Sie bilden kein »Sein, denn ein solches ist dadurch gekennzeichnet, dass es unerschaffen, wesenhaft, frei von Beeinflussungen, invariabel und somit ewig ist. Da nun aber alle Erscheinungen dem ständigen und sich gegenseitig bedingenden Werden und Vergehen unterliegen, kann es auch kein den physischen Zerfall und damit den Tod überdauerndes Etwas (Seele) im Menschen geben. Ein »Ich« ist in dem fluktuierenden Bündel der den Menschen bedingenden Daseinsfaktoren nicht zu finden. Die Begriffe wie »Ich« oder »Seele« sind demnach nicht mehr als nominalistische Bezeichnungen (Benennungen) für substanzlose, fliessende und vergängliche Energien. Die »Person« ist ohne Seele, sie ist Nicht-Ich (anâtman), nichts Wesenhaftes.

siehe Wiedergeburt (Buddhismus), siehe Ewiges Leben (Buddhismus)

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