Samariter


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Der Begriff »Samariter«, oder »Samaritaner« leitet sich von der Stadt Samaria ab, die von dem König des israelitischen Nordreiches im 9. Jh. v. Chr. gegründet wurde. Sie liegt nordwestlich des Toten Meeres in Zentral-Palästina. Nach längeren Eroberungskriegen der Assyrer wurde die Festung Samaria 722/21 v. Chr. eingenommen und mitsamt dem Umland zur assyrischen Provinz Samaria gemacht.

Neben der verbliebenen israelitischen Landbevölkerung wurden auch Kolonisten aus der Oberschicht angesiedelt. In der Folge wechselten die Völker, die dieses Gebiet beherrschten: Assyrien, Babylonien, Persisches Großreich und Griechenland.

Etwa zu der Zeit Alexanders des Großen (gestorben 323 v. Chr.) (siehe Alexander der Große) wurde ein eigener Tempel auf dem Berg Garizim bei Sichem (heute Nabulus) errichtet. Damit wurde die Selbständigkeit der samaritanischen israelitischen Gemeinde gegenüber dem Tempelkult von Jerusalem verdeutlicht. Dies führte zu Konflikten mit der Gemeinde Jerusalems, wo nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil der Tempel des Gottes Israels wieder aufgebaut worden war.

Es kam zu einem Bruch der beiden israelitischen Gemeinden, obwohl sie sich zu dem gleichen Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs bekannten. Die Samariter hielten sich ausserdem allein an die fünf Bücher Mose als heiligem Buch; die übrigen alttestamentlichen Schriften wurden nicht anerkannt.

Nach dem Gleichnis vom »barmherzigen Samariter« im Neuen Testament (Lk 10,25-37) ist »Samariter« heute eine Bezeichnung für freiwillige und selbstlose Krankenpflege. Auch die Verwendung des Begriffs durch den Arbeiter-Samariter-Bund dürfte sich auf dieses neutestamentliche Gleichnis beziehen.