Missionarinnen der Nächstenliebe


CC-BY  Mario Reinhardt Nachschlagen

Die von Agnes Bojaxhiu (siehe Mutter Teresa) Ende der 40er Jahre in Indien gegründete Gemeinschaft „Missionarinnen der Nächstenliebe“ ist eine der erfolgreichsten Ordensgründungen des 20. Jahrhunderts. Im Jahre 1950 bekam der Orden die päpstliche Anerkennung. Die Ordenstracht ist der weiße Sari mit dem blauen Band. 1976 wurde in New York ein kontemplativer Zweig der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ gegründet; die Schwestern sehen ihre Hauptaufgabe im Gebet. 1979 gründeten Schwestern Mutter Teresas die erste deutsche Niederlassung in Essen. Weitere Häuser entstanden in Berlin- Kreuzberg, Chemnitz, Mannheim, Hamburg, München und Frankfurt am Main. Zurzeit arbeiten in der Bundesrepublik rund 30 Schwestern. Die Essener Niederlassung fungiert auch als Regionalhaus für Zentral-Europa; dazu gehören Ordensableger in Deutschland, Holland, Belgien, Österreich, Kroatien, Slowenien, Dänemark und Schweden.

Die Schwestern der Gemeinschaft legen das Gelübde ab, «den Ärmsten der Armen aus ganzem Herzen und ohne Gegenleistung» zu dienen. Sie verpflichten sich außerdem zu Armut, Keuschheit und Gehorsam (siehe Evangelische Räte). Zu dem wenigen, was sie besitzen dürfen, gehören drei Saris mit blauer Borte, die das Gewand der Armen in der Region um Kalkutta symbolisieren sollen, Schuhe, ein kleines Ansteck- Kruzifix und ein Rosenkranz. Der Orden untersteht dem Erzbischof von Kalkutta.

Die «Missionarinnen der Nächstenliebe» leisten fast auf der ganzen Welt Dienst an den Ärmsten der Armen. Sie zählen derzeit rund 4.500 Mitglieder aus etwa 90 Nationen und wirken in mehr als 130 Ländern und unterhalten 710 Häuser, davon allein 228 in Indien. Der männliche Ordenszweig umfasst 370 Ordensbrüder und 26 Missionspriester. Ihre Hauptaufgabe sehen die Schwestern Mutter Teresas in der Hilfe für Kranke, Arme und Obdachlose. Diejenigen, die nichts und niemanden haben, finden bei den Missionarinnen Kleidung, Essen und Unterkunft. In Sterbehäusern werden Todkranke gepflegt, in Schulen und Waisenhäusern Kinder betreut. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer arbeiten in den Einrichtungen der «Missionarinnen der Nächstenliebe» mit.