Mahayana-Buddhismus


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Das Mahâyâna oder »Grosse Fahrzeug« verkörpert die neben dem Hînayâna, dem »Kleinen Fahrzeug« (siehe Kleines Fahrzeug), zweite grosse Hauptabteilung des Gesamtbuddhismus. Entstanden im 1. Jh. v.Chr. aus dem Lehrgut verschiedener frühbuddhistischer Schulen, vertritt das Mahâyâna eine liberalere Auffassung gegenüber dem mönchischen Ideal des Frühbuddhismus. In ihm ist das Anliegen einer gefühlsbetonten und volksreligiösen Frömmigkeit stärker hervorgeboben, wodurch es eine gegenüber dem Hînayâna grössere Wirkung auf die breiten Volksmassen auszüben vermochte. Bedeutsam wurde das Mahâyâna vor allem aber durch seine doketische (siehe Doketismus) Buddha-Interpreation (Drei-Leiber-Lehre) und seine Lehre vom siehe Bodhisattva.

Das Mahâyâna verkörpert – so wenig wie das Hînayâna – keine eigene Schule; der Name ist lediglich ein Überbegriff, der in Abgrenzung zu den Schulen des Hînayâna (heute nur noch durch den siehe Theravada vertreten) steht. Seine Verbreitung erstreckt sich vor allem auf Nord- und Ostasien (China, Japan, Taiwan, Korea, Tibet, Mongolei, Nepal, Sikkim, Bhutan, Ladakh, Südsibirien, Singapur). Die wichtigsten Denominationen des Mahâyâna sind der Amidismus, die Lotos-Sekten, das Tantrayâna (siehe Tantrayana (Buddhismus)) oder siehe Vajrayana und die Zen-Lehre (siehe Zen-Buddhismus), die ihrerseits wiederum eine Gliederung in zahlreiche Untergruppen aufweisen. Seine grössten Philosophenschulen sind die siehe Madhyamaka und das siehe Vijnanavada.

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